Fratzscher empfiehlt rasche Reformen bei Rente und Steuern

Fratzscher empfiehlt rasche Reformen bei Rente und Steuern

Düsseldorf (epd). Der Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher hat die kommende Bundesregierung aufgefordert, rasch eine Steuer- und eine Rentenreform auf den Weg zu bringen. „Die neue Bundesregierung sollte eine grundlegende Steuerreform und eine Rentenreform als zentrale Prioritäten setzen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montag).

Fratzscher verlangte: „Eine Rentenreform sollte sicherstellen, dass die Rente nicht noch stärker von Jung zu Alt und von Arm zu Reich umverteilt wird. Das Renteneintrittsalter muss steigen, und die Rentenerhöhungen in der Zukunft müssen geringer ausfallen, damit die junge Generation nicht noch stärker belastet wird“.

Im schwarz-roten Koalitionsvertrag heißt es: „Wir werden die Alterssicherung für alle Generationen auf verlässliche Füße stellen. Deshalb werden wir das Rentenniveau bei 48 Prozent gesetzlich bis zum Jahr 2031 absichern.“ In einer Rentenkommission soll bis zur Mitte der Legislaturperiode eine neue Kenngröße für ein Gesamtversorgungsniveau geprüft werden.

Wirtschaftsforscher Fratzscher sagte, auch sei „eine umgehende steuerliche Entlastung sowohl von Unternehmen als auch von Menschen mit geringen und mittleren Einkommen“ nötig, um kurzfristig die Wirtschaft anzukurbeln. Eine grundlegende Steuerreform erfordere eine Entlastung von Arbeit, was laut Fratzscher durch den Abbau von Subventionen und Steuerprivilegien und eine stärkere Belastung von großen Vermögen finanziert werden sollte.