Hausärzte warnen vor Finanzinvestoren im Gesundheitswesen

Hausärzte warnen vor Finanzinvestoren im Gesundheitswesen

Berlin (epd). Der hausärztliche Berufsverband befürchtet ein Praxissterben und eine schlechtere Versorgung kranker Menschen durch den zunehmenden Einstieg von Finanzinvestoren ins Gesundheitssystem. Die Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, berichtete in der „Bild“-Zeitung (Samstag) von einem wachsenden Interesse von Investoren an Arztpraxen und kritisierte diesen Trend: „Wenn es mehr darum geht, mit Medizin Geld zu verdienen als darum, was Patienten brauchen - dann haben wir ein großes Problem. Dann wird unser Gesundheitssystem finanziell ausgesaugt, während die Qualität sinkt.“

Die Verbandsvorsitzende erklärte, wenn Investoren Praxen übernähmen, bauten sie sie zu medizinischen Versorgungszentren um. Diese konzentrierten sich „eher auf lukrative Behandlungen und weniger auf die lebenslange Begleitung der Menschen, die eben auch die intensive Versorgung chronisch Erkrankter oder Hausbesuche umfasst“. Buhlinger-Göpfarth forderte in dem Zeitungsinterview daher, die Zahl der medizinischen Versorgungszentren zu begrenzen, außerdem „mehr Regulierung und vor allem auch mehr Transparenz“.