Kassel (epd). Im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel starten am 1. Mai die historischen Wasserspiele in die neue Saison. Besucherinnen und Besucher könnten an jedem Mittwoch, Sonntag und an hessischen Feiertagen den Lauf des Wassers vom Herkules bis zur Großen Fontäne vor dem Schloss Wilhelmshöhe begleiten, teilte Hessen Kassel Heritage am Freitag in Kassel mit. Allerdings könne es wegen Instandsetzungsarbeiten an den Kaskaden immer wieder zu Einschränkungen kommen. Die Saison endet am 3. Oktober.
Die Wasserspiele im Unesco-Welterbe Bergpark starten jeweils um 14.30 Uhr an den Kaskaden unterhalb des Herkules. Das Wasser fließt zum Steinhöfer Wasserfall (15.05 Uhr), von dort zur Teufelsbrücke (15.20 Uhr) und zum Aquädukt (15.30). Am Ende steht die Große Fontäne, die um 15.45 mehr als 50 Meter hoch aufsteigt. Jedes Wasserbild werde für ungefähr 10 Minuten inszeniert, heißt es in der Mitteilung.
Zu den Wasserspielen sind den Angaben zufolge zwei verschiedene Touren buchbar. Zum einen „Herkules und die Wasserspiele“, die dem Lauf des Wassers folgt. Die Tour „Von Wasserspielen und technischen Raffinessen“ ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen auf die Funktionsweise der Wasserspiele, die zu diesem Zeitpunkt nicht betrieben werden. Teilnehmer „erfahren Näheres zum Verlauf der zum Teil 300 Jahre alten Rohrleitungen und zum Wassereinzugsgebiet“, verspricht Hessen Kassel Heritage.
Der Bergpark Wilhelmshöhe und die barocken Wasserspiele entstanden zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter Landgraf Carl. 1714 wurden sie erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Während der Wasserspiele fließen mehr als 750.000 Liter Wasser über Kaskaden, Becken und Aquädukte, nur durch die Ausnutzung physikalischer Gesetze und ohne den Einsatz von Pumpen. Seit 2013 gehört der Bergpark mit seinen Wasserspielen und der Herkules-Statue zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Anlage gilt als Inbegriff der Landschaftsarchitektur des europäischen Absolutismus.