Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation hat vor einem weiteren Rückgang bei Impfungen wegen Mittelkürzungen durch Geber gewarnt. Millionen Kinder, Heranwachsende und Erwachsene seien ohne eine Immunisierung durch Krankheiten bedroht, warnte die WHO zusammen mit dem Kinderhilfswerk Unicef und der Impfstoffallianz Gavi am Donnerstag in Genf.
Anlässlich der beginnenden Weltimpfwoche hieß es, dass Ausbrüche von vermeidbaren Krankheiten wie Masern, Hirnhautentzündung und Gelbfieber weltweit zunähmen. Krankheiten wie Diphtherie, die lange Zeit in Schach gehalten worden oder in vielen Ländern praktisch verschwunden seien, drohten wieder aufzutauchen.
„Impfstoffe haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten mehr als 150 Millionen Menschenleben gerettet“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Kürzungen der Mittel für die globale Gesundheit haben diese hart erkämpften Errungenschaften in Gefahr gebracht.“
Eine Befragung von 108 Büros der WHO, überwiegend in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, zeige, dass fast die Hälfte dieser Staaten aufgrund der reduzierten Gebermittel mit Problemen bei Impfkampagnen zu kämpfen hat. Die Impfbemühungen seien auch durch Fehlinformationen, Bevölkerungswachstum und humanitäre Krisen zunehmend bedroht.
US-Präsident Donald Trump hatte im Januar alle amerikanischen Hilfsprogramme im Ausland ausgesetzt. Zudem schaffte er die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID ab und kündigte den Austritt der USA aus der WHO an. Auch andere Regierungen kürzten ihre Zahlungen für humanitäre Hilfen.