Dominikanische Republik schiebt Schwangere nach Haiti ab

Dominikanische Republik schiebt Schwangere nach Haiti ab

Mexiko-Stadt, Santo Domingo (epd). Die Behörden der Dominikanischen Republik haben bei Razzien in Krankenhäusern 135 Haitianerinnen und Haitianer festgenommen und in deren Herkunftsland abgeschoben. Wie die Zeitung „Diario Libre“ am Mittwoch (Ortszeit) berichtete, sind unter den Abgeschobenen 48 Schwangere und 39 Frauen, die vor kurzem entbunden haben, sowie 48 Minderjährige.

Am Montag war eine neue Regelung für die Behandlung ausländischer Patienten in Krankenhäusern in Kraft getreten. Die Einwanderungsbehörden berichten, dass die Migrantinnen in Bussen an die Grenze gefahren und den haitianischen Behörden übergeben wurden.

Die von medizinischem Personal kritisierten Abschiebungen erfolgten, nachdem Präsident Luis Abinader eine Reihe von Maßnahmen gegen die irreguläre Migration von Haitianern angekündigt hatte, um „die Einhaltung der Gesetze des Landes zu gewährleisten“. Die politische und soziale Krise im Nachbarland Haiti stelle eine Belastung für die Wirtschaft dar, sagt Abinader.

Schon vor den neuen Verschärfungen hat die Dominikanische Republik im ersten Quartal des Jahres 86.406 Haitianerinnen und Haitianer ausgewiesen. Doch das Land verdient auch an der Krise seines verarmten Nachbarstaates auf der Karibikinsel: Im ersten Quartal 2025 stiegen die dominikanischen Exporte nach Haiti im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um 45,2 Prozent und beliefen sich auf 275,8 Millionen US-Dollar, wie Biviana Riveiro Disla, die Direktorin des Export- und Investitionszentrums des Landes, der Nachrichtenplattform „Hoy“ sagte.