Bischöfin Fehrs: "Haben wir keine Angst vor dem Leben"

Bischöfin Fehrs: "Haben wir keine Angst vor dem Leben"

Hamburg (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat in ihrer Osterbotschaft zu einem neuen gesellschaftlichen Aufbruch aufgerufen. „Haben wir keine Angst vor dem Leben“, sagte die Hamburger Bischöfin am Ostersonntag im ZDF-Fernsehgottesdienst aus der Christ-König-Kirche in Hamburg-Lokstedt: „Teilt die guten Nachrichten! Nicht allein die Katastrophenmeldungen!“ Von denen gebe es genug. Nötig seien Geschichten vom gelingenden Leben, die Kraft geben. „Das brauchen wir jetzt in unserem Land. Das braucht die Welt. Nur so verwandelt sie sich.“

Zugleich ermutigte Fehrs zu mehr Engagement für Menschlichkeit und Zusammenhalt. Ostern sei „der Mut zu glauben, dass Schmerz und Tränen vorübergehen“. Jeder Mensch besitze eine unendliche, unantastbare Würde. Sie glaube, dass es „ein Leben nach dem Tode gibt und wir einst getragen werden von dieser in jene Welt, leicht wie eine Feder“.

Dennoch sei es furchtbar zu sehen, was Menschen einander antun können, räumte Fehrs ein: „Drohnen und Bomben, die Kinder zerreißen. Despoten, die Menschen verachten, verfolgen, quälen und ja, auch ermorden lassen. Hass und Hetze im Netz und auf der Straße und sogar in unseren Parlamenten. Es ist viel Schmerz, Verletzung und Angst in unserer Welt.“

Fehrs rief zur Hoffnung auf, trotz allem Negativen in der Welt. Sie glaube daran, dass die Liebe immer das letzte Wort haben wird. Dass Tote auferstehen, Mauern fallen, Familien sich versöhnen und Diktaturen über Nacht zusammenbrechen: „Also aufgestanden aus der Verzagtheit! Mit der Macht der Liebe in uns sehen die Despoten dieser Welt nämlich alt aus, mit ihrer ewigen Angstmacherei, mit ihrer Menschenverachtung und ihrer Hetze. Sehr alt.“