Baerbock kritisiert ausländische Einmischung in Sudan-Krieg

Baerbock kritisiert ausländische Einmischung in Sudan-Krieg

London, Berlin (epd). Die geschäftsführende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat zum Auftakt einer internationalen Sudan-Konferenz in London zur Deeskalation aufgerufen. „Alle externen Akteure müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und sich für eine sichere und friedliche Region einsetzen“, sagte Baerbock am Dienstag in der britischen Hauptstadt. „Wer versucht, durch militärische oder finanzielle Unterstützung Macht oder Einfluss im Sudan zu gewinnen, gießt Öl ins Feuer des Konflikts.“

Im Sudan herrscht seit Mitte April 2023 ein verheerender Krieg zwischen der Armee und der RSF-Miliz. Rund 30 Millionen Menschen sind laut den UN auf Hilfe angewiesen. Auch Regionalmächte sind in den Konflikt involviert. Recherchen der „New York Times“ legen nahe, dass etwa die RSF-Miliz („Rapid Support Forces“) von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Waffen versorgt wurde.

Baerbock forderte die Konfliktparteien auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Afrikanische Union und die Vereinten Nationen sollten eine führende Rolle auf dem Weg zu dauerhaftem Frieden im Sudan übernehmen. Ein möglicher erster Schritt könne ein Abkommen zum Schutz kritischer Infrastruktur sein, wie es die Europäische Union vorgeschlagen habe, sagte sie.

Die eintägige Sudan-Konferenz wird vom Vereinigten Königreich gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, der EU und der Afrikanischen Union ausgerichtet. Bei dem Treffen geht es dem Auswärtigen Amt zufolge unter anderem um humanitäre Zugänge und den Schutz der Zivilbevölkerung. Bereits am Vorabend hatte Baerbock weitere 125 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Sudan zugesagt. Die Mittel werden aus dem vorläufigen Haushalt für 2025 finanziert.