Berlin (epd). Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns im Sudan stellt Deutschland weitere Gelder für die humanitäre Hilfe bereit. Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Montagabend 125 Millionen Euro dafür zu. „Um das Leid der Menschen in der Region zu lindern und die Lage in den Nachbarländern zu stabilisieren, übernimmt auch Deutschland Verantwortung“, sagte Baerbock.
Die Zusage erfolgte am Abend vor einer internationalen Sudan-Konferenz am Dienstag in London, die vom Vereinigten Königreich gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, der EU und der Afrikanischen Union ausgerichtet wird. Im Sudan war am 15. April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz („Rapid Support Forces“) zu einem Krieg eskaliert.
Baerbock prangerte das durch die seit zwei Jahren andauernden Kämpfe verursachte Leid in dem nordostafrikanischen Land an. „In weiten Teilen Sudans ist der Tod allgegenwärtig“, sagte die Grünen-Politikerin. „Vor den Augen der Welt spielt sich dort die größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit ab: Ganze Landstriche sind zerstört, hunderttausende Familien sind auf der Flucht, Millionen von Menschen hungern, Frauen und Kinder sind schlimmster sexueller Gewalt ausgesetzt.“
Bei der Konferenz in London geht es nach Angaben der geschäftsführenden Außenministerin unter anderem um humanitäre Zugänge und den Schutz der Zivilbevölkerung. Der Krieg im Sudan hat eine der schwerwiegendsten humanitären Krisen der jüngeren Vergangenheit ausgelöst. Nach UN-Angaben sind mehr als 30 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen - und damit deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung.