Berlin (epd). Die Klima-Allianz Deutschland sieht den Koalitionsvertrag von Union und SPD als Gefahr für die langfristigen Klimaziele. „Es könnten vier verlorene Jahre beim Klimaschutz drohen“, sagte Stefanie Langkamp von der Klima-Allianz auf einer Online-Pressekonferenz am Montag in Berlin. Dem Bündnis bereitet demzufolge Sorge, dass der Vertrag bei Kürzungen konkret werde, bei Fortschritten allerdings vage bleibe. Langkamp kritisierte, dass bereits getätigte Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes infrage gestellt würden und der Koalitionsvertrag eher Rückschritte enthalte.
Auch Veit Bürger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz beim Öko-Institut, warnte vor dem Verfehlen der Klimaziele bis 2045. Man sei gerade auf einem guten Kurs bei den Zielen bis 2030, aber langfristig sehe es schlecht aus. Sorgenkinder seien der Gebäude- und der Verkehrssektor, wo die Ziele „krachend verfehlt“ würden. Er plädierte dafür, dass im Heizungsgesetz die Kernpflicht erhalten bleiben müsse. Diese sieht für neue Heizungsanlagen 65 Prozent an erneuerbaren Energien vor und ein Ende fossiler Heizkessel bis spätestens 2045.
Positive Aspekte sieht die Klima-Allianz beim Willen der Koalitionäre zum Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Erhalt des Deutschlandtickets. Auch im Bereich der Bahn und des öffentlichen Nahverkehrs gehe man mit dem Sondervermögen für Infrastruktur in die richtige Richtung.
Die Klima-Allianz Deutschland ist ein breites gesellschaftliches Bündnis, das sich für eine sozial gerechte Klimapolitik einsetzt. Ihr gehören nach eigenen Angaben mehr als 150 Mitgliedsorganisationen an.