Genf (epd). Die Präsidentin des Roten Kreuzes, Mirjana Spoljaric, hat nach zwei Jahren Konflikt im Sudan eine Waffenruhe gefordert. Die Zivilbevölkerung sei in einem Albtraum aus Tod und Zerstörung gefangen und brauche eine Atempause, erklärte die Chefin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz am Montag in Genf.
Zivilisten würden getötet und verletzt, ihre Häuser geplündert und ihre Lebensgrundlagen zerstört. Sexuelle Gewalt sei weitverbreitet und führe zu Traumata, die über Generationen nachwirken würden. Humanitäre Helfer und Ersthelfer müssten bei ihrer lebensrettenden Arbeit vorsätzliche Angriffe erdulden.
Der Konflikt zwischen der Armee und der Miliz „Rapid Support Forces“ werde durch vorsätzliche Angriffe auf zivile Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Wasserstellen und Kraftwerke verschärft. Wenn Zivilisten nicht bei Kämpfen getötet würden, könnten sie sterben, weil es kein funktionierendes Krankenhaus gebe oder weil sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hätten.
Die Kämpfe hatten am 15. April 2023 in der Hauptstadt Khartum begonnen und weiteten sich schnell auf weitere Teile des Landes aus. Nahezu 13 Millionen Menschen sind laut den UN auf der Flucht. Mehrere diplomatische Anläufe für ein Ende des Krieges scheiterten. Zuletzt eroberte die sudanesische Armee Khartum zurück.