Offenbach (epd). Der Deutsche Wetterdienst hat am Freitag ein Naturgefahrenportal im Internet freigeschaltet. Damit können sich Bürgerinnen und Bürger jederzeit beispielsweise über Hochwasser oder Sturmflut an ihrem oder an anderen Orten in Deutschland informieren. Zudem gibt das Portal Handlungsempfehlungen, was man tun kann, um sich zu schützen.
„Erstmals bündeln wir an zentraler Stelle sämtliche Frühwarnungen sowie Lage- und Vorsorgeinformationen zu wetterbedingten Naturgefahren, über die wir in Deutschland verfügen“, sagte der geschäftsführende Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (parteilos), bei der Präsentation in Offenbach. Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 habe deutlich gemacht, dass Wetterwarnungen allein nicht reichten, sagte er: „Damals wurden Pegelstände vorhergesagt, aber man wusste nicht, was dann zu tun ist.“ Ein Warnsystem müsse klarmachen, was eine Naturkatastrophe vor Ort bedeutet, und Bürgerinnen und Bürgern konkrete Handlungsanweisungen geben. Das leiste das Naturgefahrenportal.
Das Naturgefahrenportal warne zum derzeitigen Stand vor Hochwasser, Sturmflut, Regen, Nebel, Frost, Glätte, Schnee, Tauwetter, Wind, UV-Strahlung, Hitze, Gewitter und Tierseuchen, erläuterte Bodo Erhardt vom Deutschen Wetterdienst. Unter „aktuelle Warnungen“ zeigt das Portal eine Deutschland-Karte, in der geografisch Warnungen mit Warnstufen farblich markiert sind. Die Karte lässt sich bis auf einzelne Orte stufenlos vergrößern. Unter dem Menüpunkt „Gefahren und Risiken“ lässt sich eine Adresse angeben, für die eine genaue Beschreibung der Warnungen und Handlungsempfehlungen für die Bürger genannt werden. Der Menüpunkt „Vorsorgen und Handeln“ gibt konkrete Handlungsempfehlungen, bisher für Hochwasser, Sturmflut, Regen und Forst.
Das Portal solle weiter wachsen und deutlich umfangreicher werden, sagte Erhardt. Geplant sei, schrittweise das gesamte Spektrum der Naturgefahren aufzunehmen und auch die Ozonbelastung, Waldbrände, Dürre, Lawinen und Erdbeben abzubilden.