Nairobi, Addis Abeba (epd). In der äthiopischen Konfliktregion Tigray hat eine neue Übergangsregierung ihre Arbeit aufgenommen. Mit einer Kabinettssitzung in der Regionalhauptstadt Mekelle hat sich die neue Verwaltungsspitze unter Tadesse Werede konsolidiert, nachdem sie Anfang der Woche von Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed ernannt worden war, berichtete die Zeitung "Addis Standard” am Freitag. In den vergangenen Wochen war die Situation in Tigray erneut sehr angespannt, weil es tiefe Spaltungen in der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) gab. Dabei verlor Interimspräsident Getachew Reda den Rückhalt der Bewegung.
Getachew war nach dem Ende des Kriegs zwischen Kämpfern der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) und der äthiopischen Zentralregierung im März 2023 von Abiy als Leiter der Verwaltung eingesetzt worden. Zuvor war er Sprecher der TPLF. Nun hat Abiy ihn zu seinem Berater für ostafrikanische Angelegenheiten ernannt. Sein Nachfolger Tadesse ist der Oberbefehlshaber der regionalen Armee Tigray Defense Forces und war in der Vergangenheit für die Vereinten Nationen als Vermittler im Einsatz.
Sein Fokus sei es, das Friedensabkommen von Pretoria von 2022 weiter umzusetzen, mit dem der blutige Krieg beendet wurde, der 2020 begann, erklärte Tadesse am Donnerstagabend. Er betonte außerdem, wie wichtig die Einheit sei und dass er öffentliche politische Beteiligungsprozesse einführen werde. Die Angst vor einem erneuten Ausbruch eines Krieges in der Region, ist damit erst einmal gebannt.