Berlin (epd). Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat den geplanten Auftritt des umstrittenen US-Rappers Macklemore beim Deichbrand Festival im Juli in Niedersachsen scharf kritisiert. Der geplante Auftritt sei „unerträglich“, sagte Klein dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Donnerstag). Macklemore bediene nahezu alle Formen des Judenhasses, vom israelbezogenen Antisemitismus über die Verschwörungsideen von angeblicher jüdischer Machtausübung gegen andere oder jüdischer Kontrolle der Medien bis hin zur Relativierung der Schoah.
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 „sehen wir gehäuft Fälle antisemitischer Hetze im Kulturbetrieb. Macklemores Liedtexte und die Bildsprache in seinen Videos stechen hier aber nochmal besonders negativ hervor, auch, weil sie so offensichtlich und völlig unzweideutig sind“, fügte Klein hinzu.
Klein: „Dieser menschenverachtenden Hetze, die auch auf unseren Straßen, an unseren Universitäten und vielen anderen Orten ganz realen Hass gegen Jüdinnen und Juden befördert, sollte in Deutschland keine Bühne geboten werden.“ Hier seien die Kulturszene und die Privatwirtschaft in der Verantwortung.
Mit 60.000 Besuchern zählt das Deichbrand-Festival zu den größten Musik-Events im Norden. Jetzt steht die Veranstaltung wegen des geplanten Auftritts des US-Rappers Macklemore in der Kritik, der mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert ist. Auch der Zentralrat der Juden hatte vor dem Besuch des Festivals im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven gewarnt. Die Festivalorganisation sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), das Team nehme „Diskussionen und Rückmeldungen aus unserer Community bezüglich des Auftritts von Macklemore“ ernst und setze sich damit auseinander.