Dresden, Bautzen (epd). In der katholisch geprägten sächsischen Oberlausitz wollen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche festliche Osterreiter unterwegs sein. Traditionell verbreiten vor allem Sorben am Ostersonntag im Pferdesattel singend und betend die christliche Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi. Wie das Bistum Dresden-Meißen am Dienstag mitteilte, sind neun Prozessionen mit insgesamt etwa 1.500 Reitern in der Region um Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda vorgesehen.
Die Osterritte sind fester Bestandteil der sorbischen Tradition. Unter dem Läuten der Kirchenglocken und mit Gesang führt die Prozession von der Heimatkirche aus um die Felder bis ins nächste Dorf. Die ausschließlich männlichen Reiter sind in Frack und Zylinder unterwegs. Auch die Pferde werden für das Osterreiten besonders geschmückt.
Erste katholische Oster- oder Kreuzreiter-Prozessionen fanden bereits Ende des 15. Jahrhunderts zwischen Hoyerswerda und Wittichenau statt. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch bis in vorchristliche Zeiten zurück.