Welternährungsprogramm: 58 Millionen droht Hunger wegen Kürzungen

Welternährungsprogramm: 58 Millionen droht Hunger wegen Kürzungen

Rom, Genf (epd). Das Welternährungsprogramm (WFP) hat vor dramatischen Folgen der Mittelkürzungen für die humanitäre Hilfe gewarnt. Rund 58 Millionen Menschen seien vom Verlust lebensrettender Unterstützung bedroht, warnte das WFP am Freitag in Rom. Betroffen seien Menschen in 28 Krisengebieten, darunter Sudan, die Demokratische Republik Kongo und die Palästinenser-Gebiete.

In den vergangenen zwei Jahren habe das WFP immer weniger Gelder erhalten. Die Organisation rechne mit einem Rückgang der Finanzierung um 40 Prozent für das Jahr 2025.

Präsident Donald Trump hatte im Januar alle US-Hilfsprogramme im Ausland für eine 90-tägige Überprüfung ausgesetzt. Er strich die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID massiv zusammen. Auch andere Regierungen kürzten ihre Zahlungen für humanitäre Programme weltweit.

„Wir stehen vor einem finanziellen Abgrund mit lebensbedrohlichen Konsequenzen“, sagte Rania Dagash-Kamara, beigeordnete WFP-Exekutivdirektorin. „Notfall-Ernährungsprogramme retten nicht nur Leben und lindern menschliches Leid. Sie bringen auch dringend benötigte Stabilität in fragile Gemeinschaften.“

Die globale Hungersituation habe sich dramatisch verschärft. Rund 343 Millionen Menschen seien von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Ursachen seien Konflikte, wirtschaftliche Instabilität und klimabedingte Katastrophen. Im laufenden Jahr 2025 plane das WFP etwas mehr als ein Drittel dieser Menschen zu unterstützen, das seien rund 123 Millionen der weltweit Hungernden.

Im Sudan benötige das WFP fast 570 Millionen US-Dollar, um monatlich über sieben Millionen Menschen zu versorgen. Insgesamt litten dort 24,6 Millionen Menschen unter akutem Hunger. In der Demokratischen Republik Kongo brauche das WFP 399 Millionen US-Dollar, um 6,4 Millionen Menschen zu ernähren.

Für die Palästinenser-Gebiete veranschlagt das WFP den Angaben zufolge rund 265 Millionen US-Dollar für die nächsten sechs Monate. Damit sollen 1,4 Millionen Menschen im Gaza-Streifen und im Westjordanland mit Lebensmittel versorgt werden. Weitere Brennpunkte seien Syrien, Libanon, Südsudan, Myanmar, Haiti und die Sahelzone.