Umfrage: Jugendliche sind politisch pessimistisch

Umfrage: Jugendliche sind politisch pessimistisch

Köln, Frankfurt a.M. (epd). Für sich selbst sind Jugendliche laut einer aktuellen Umfrage optimistisch, doch in politischer Hinsicht herrscht Pessimismus. Das geht aus einer Online-Umfrage des Sinus-Instituts im Auftrag von Unicef Deutschland hervor, die das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Donnerstag in Köln veröffentlichte.

Mehr als Zweidrittel (67 Prozent) der befragten 14- bis 17-Jährigen zeigten sich eher oder sogar sehr pessimistisch für die Zukunft Deutschlands. Bei den Aussichten weltweit äußerte sich ein noch höherer Anteil (72 Prozent) wenig zuversichtlich. Ihre persönlichen Zukunftsaussichten schätzt hingegen der Umfrage zufolge eine übergroße Mehrheit von 83 Prozent optimistisch ein.

Als politische Themen, die die nächste Bundesregierung angehen sollte, nannten die Befragten Kinderarmut (93 Prozent), Geld für Schulen (87 Prozent) und mehr Angebote für die mentale Gesundheit von Jugendlichen (85 Prozent). Jedoch rechnet eine Mehrheit nicht damit, dass die nächste Regierung für diese Themen Lösungen finden wird: Jeweils 62 Prozent äußerten sich wenig zuversichtlich, dass die künftige Regierung Lösungen für die Kinderarmut findet und dass sie mehr Geld für Schulen bereitstellen wird. Beim Thema mentale Gesundheit sind sogar 64 Prozent skeptisch, dass die Politik dieser Herausforderung gerecht wird.

Unicef wies darauf hin, dass Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre bei der Bundestagswahl im Februar noch nicht wählen durften, „aber sie werden am längsten mit den Folgen der heutigen Politik leben müssen“. Das Sinus-Institut befragte vom 3. bis 10. März dieses Jahres 508 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren online. Die Erhebung ist den Angaben zufolge repräsentativ.