Unicef: Hälfte der Kinder im Jemen akut unterernährt

Unicef: Hälfte der Kinder im Jemen akut unterernährt

Genf (epd). Nach mehr als zehn Jahren Krieg im Jemen hat das Kinderhilfswerk Unicef eine verheerende Bilanz gezogen. Der unerbittliche Konflikt habe einer ganzen Generation die Kindheit geraubt und ihre Zukunft zerstört, erklärte der Unicef-Beauftragte für den Jemen, Peter Hawkins, am Dienstag in Genf. Die Hälfte aller Kinder sei akut unterernährt, rund 537.000 von ihnen litten unter einer besonders schweren Form von Hunger.

Unterernährung schwäche das Immunsystem und hemme das Wachstum. Für Tausende Kinder bedeute dies das „Todesurteil“. Ebenso alarmierend sei, dass 1,4 Millionen schwangere und stillende Frauen unterernährt seien. Dadurch werde ein Teufelskreis des Leidens zwischen den Generationen fortgesetzt.

Insgesamt sei mehr als die Hälfte der Bevölkerung zum Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Lebensmittelpreise seien seit 2015 um 300 Prozent gestiegen. Wichtige Häfen und Straßen, lebenswichtig für den Transport von Lebensmitteln und Medikamenten, seien beschädigt oder blockiert.

Der Hilfs-Aufruf von Unicef für 2025 sei nur zu 25 Prozent finanziert, kritisierte die Organisation. Ohne die Gelder könne das UN-Werk die Hilfen und Unterstützung nicht aufrechterhalten. Im Jemen lebten 2023 laut Weltbank mehr als 39 Millionen Menschen.

Im Jemen kämpfen die Huthi-Rebellen mithilfe des Irans gegen Regierungstruppen. Die Regierung wird von einer Koalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt. Im September 2014 nahmen die Huthi-Truppen die Hauptstadt Sanaa ein, die Eroberung gilt als Beginn des Konflikts. Die UN werfen beiden Seiten schwere Menschenrechtsverletzungen vor.