Berlin: Politische Strafdelikte um fast ein Drittel gestiegen

Berlin: Politische Strafdelikte um fast ein Drittel gestiegen

Berlin (epd). In Berlin sind im vergangenen Jahr erheblich mehr politisch motivierte Straftaten registriert worden. Das Gesamtaufkommen sei 2024 gegenüber dem Vorjahr um 29,3 Prozent auf insgesamt 8.309 Fälle gestiegen, erklärte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Donnerstag in Berlin zur Veröffentlichung der Statistik zur politisch motivierten Kriminalität. In 965 Fällen handelte es sich dabei um Gewaltdelikte, das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um mehr als drei Viertel (plus 76,4 Prozent).

Bei den antisemitischen Straftaten gab es 2024 eine Verdoppelung (plus 102,3 Prozent) auf 1.823 Fälle. Der Anstieg sei vor allem auf eine konsequente Anzeigenaufnahme zurückzuführen, unter anderem bei Protesten gegen den Nahostkonflikt und im digitalen Raum.

Bei queerfeindlichen Straftaten gab es im Gegensatz zum stetigen Anstieg der vergangenen Jahre 2024 einen Rückgang um 16,1 Prozent auf 579 Fälle.

Die allgemeine Kriminalitätsstatistik verzeichnete zudem mehr Opfer von Gewalt in Partnerschaft und Familie. Mit 19.213 Fällen sei 2024 der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre registriert worden. 71 Prozent der Betroffenen waren weiblich.

Auch die Zahl der Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten ging nach oben. So seien im vergangenen Jahr 10.584 Einsatzkräfte angegriffen worden. Das waren 10,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Knapp 2.000 von ihnen wurden bei Demonstrationen verletzt. Berliner Feuerwehrleute wurden hingegen nur noch vier angegriffen (2023: 85).