Wartburg-Chefin geht

Wartburg-Chefin geht

Eisenach (epd). Franziska Nentwig hört als Burghauptmann der Wartburg auf. Die 59-Jährige beende ihre Tätigkeit zum 30. Juni 2025. Der Abschied erfolge auf eigenen Wunsch und aus privaten Gründen, teilte das Thüringer Kulturministerium am Dienstag im Anschluss an eine Sondersitzung des Stiftungsrates mit. Die Wartburg verliere damit eine engagierte Leiterin, die sich in den Jahren seit ihrem Amtsantritt im Sommer 2021 für eine durchgehende Modernisierung und Öffnung des Denkmals eingesetzt habe.

Der Stiftung ist es laut Kulturministerium unter Leitung Nentwigs gelungen, die Besucherzahlen deutlich zu steigern. Im vergangenen Jahr zählte die Wartburg rund 480.000 Gäste.

Die Wartburg, der Sage nach 1067 gegründet und 1080 erstmals urkundlich erwähnt, ist eine der bekanntesten Höhenburgen der feudalen Epoche in Mitteleuropa. Hier übersetzte Martin Luther (1483-1546) in den Jahren 1521/1522 das Neue Testament ins Deutsche. Zum Wartburgfest von 1817 kamen knapp 500 Studenten aus ganz Deutschland, um für die Einheit Deutschlands und eine gemeinsame Verfassung mit garantierten Grundrechten zu demonstrieren. 1999 wurde die Burg zum Bestandteil des Unesco-Weltkulturerbes erklärt.