UN: Sieben Millionen Binnenvertriebene in Syrien

UN: Sieben Millionen Binnenvertriebene in Syrien

Genf (epd). Innerhalb Syriens müssen laut den UN noch immer sieben Millionen Menschen ein Dasein als Vertriebene fristen. „Syrien bleibt eine große humanitäre Krise, und der Bedarf ist immens“, erklärte die Generaldirektorin der Internationalen Organisation für Migration, Amy Pope, am Freitag in Genf.

Seit November 2024 seien laut IOM-Untersuchungen fast 750.000 Binnenvertriebene an ihre Herkunftsorte in Syrien zurückgekehrt. Viele von ihnen bräuchten Unterstützung in dem Land, das sich von 14 Jahren Krieg erhole. Die Untersuchung hob einen bemerkenswerten Rückgang der Vertreibung seit Mitte Dezember 2024 hervor.

Laut einer zusätzlichen Umfrage des Hilfswerks UNHCR planen bis zu eine Million Binnenvertriebene, die im Nordwesten Syriens leben, innerhalb des nächsten Jahres in ihre Herkunftsgebiete zurückkehren. Rund 600.000 von ihnen wollten das innerhalb der nächsten sechs Monate tun. Außerhalb Syriens leben laut UNHCR weitere Millionen Flüchtlinge, die sich vor der jahrelangen Gewalt in Sicherheit gebracht hatten.

Im Jahr 2011 eskalierte ein Volksaufstand gegen das diktatorische Regime des Präsidenten Baschar al-Assad in einen Bürgerkrieg. Rebellengruppen unter Führung der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) stürzten im Dezember 2024 das Assad-Regime. Ende Januar wurde der HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa zum Interimspräsidenten ernannt.