Stiftung warnt vor Folgen der US-Politik für Gesundheit von Frauen

Stiftung warnt vor Folgen der US-Politik für Gesundheit von Frauen

Hannover (epd). Die Stiftung Weltbevölkerung warnt vor den Auswirkungen des Politikwechsels der USA mit Blick auf die weltweite Gesundheitsversorgung von Frauen. Bereits einen Monat nach Inkrafttreten der ersten Verordnungen hätten mehr als vier Millionen Mädchen und Frauen keinen Zugang mehr zu Gesundheitsdiensten und Verhütungsmitteln, kritisierte die in Hannover ansässige Stiftung anlässlich des Internationalen Frauentages am Freitag. Diese Zahl werde Schätzungen zufolge noch deutlich steigen.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation, die sich vor allem in Ostafrika engagiert. Der Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation, das Einfrieren von Auslandshilfen, die Streichung der Gelder für den Weltbevölkerungsfonds und die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids treffe besonders Frauen, mahnte sie.

Selbst wenn nach 90 Tagen wieder Gelder fließen sollten, befürchtet die Stiftungs-Vorständin Angela Bähr einen kaum wiedergutzumachenden Schaden: „Schon jetzt erleben wir in unseren Projekten in Ostafrika direkt, wie Gesundheitspersonal entlassen und Kliniken geschlossen werden.“

Besonders dramatisch sei der Ausfall der HIV/Aids-Behandlungen. Ein sprunghafter Anstieg von Neuinfektionen und Todesfällen sei vorprogrammiert, auch dabei seien vor allem Frauen betroffen. 80 Prozent der internationalen Mittel für HIV/Aids-Programme kamen laut der Stiftung bislang aus den USA, dazu rund ein Drittel der gesamten öffentlichen Entwicklungsgelder.