Düsseldorf, Münster (epd). Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält am 4. April in Münster den Sonderpreis des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens. Die 103 Jahre alte Friedländer sei eine der letzten Überlebenden des vor 80 Jahren befreiten Konzentrationslagers Auschwitz und engagiere sich seit Jahren gegen Rechts- sowie andere Formen von Extremismus, sagte der Vorstandsvorsitzende der ausrichtenden Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), Reinhard Zinkann, am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorstellung des Programms der 2. Westfälischen Friedenskonferenz.
Um dieses Engagement zu würdigen, habe man sich entschlossen, den Sonderpreis anlässlich des Treffens in Münster an Friedländer zu verleihen. Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens wird normalerweise alle zwei Jahre vergeben, die nächste Verleihung steht 2026 an.
WWL-Vorstandsvorsitzender Zinkann verwies darauf, dass man vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in der Ukraine und den Verwerfungen zwischen den USA und Europa die Friedenskonferenz zu einem Zeitpunkt veranstalte, „der wichtiger nicht sein könnte“. Die jüngste internationale Entwicklung habe gezeigt, dass „wir uns in Europa völlig neu sortieren müssen“. Das betreffe vor allem Fragen der Verteidigungsfähigkeit und den wachsenden Einfluss von Autokratien.
Die Westfälische Friedenskonferenz hatte im September 2023 ihre Premiere. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die 2. Westfälische Friedenskonferenz am 4. April im Rathausfestsaal in Münster eröffnen. Zu der Konferenz reisen Politiker, Unternehmer und Wissenschaftler an, mehrere Hundert Teilnehmer werden erwartet.
Als Redner sollen unter anderem die Parteivorsitzenden von CDU und SPD, Friedrich Merz und Lars Klingbeil sprechen. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), EU-Kommissar Magnus Brunner und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) haben ihr Kommen zugesagt.
Auf der 2. Westfälischen Friedenskonferenz wird auch die belarussische Oppositionspolitikerin Swjatlana Zichanouskaja sprechen, die im Exil im Baltikum lebt. Als Wirtschaftsvertreter wollen unter anderem der Airbus-Aufsichtsratsvorsitzende René Obermann, der Vonovia-Vorstandsvorsitzende Rolf Buch und Lauren Kjeldsen kommen, die ab dem 1. April Mitglied des Vorstands von Evonik Industries ist.