Wittstock, Duderstadt (epd). Das ehemalige „Bombodrom“-Militärgelände in Brandenburg ist zum Lebensraum für zahlreiche Fledermausarten geworden. Auf dem Areal in der Kyritz-Ruppiner Heide bei Wittstock seien neun von insgesamt 25 in der Bundesrepublik vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen worden, teilte die Heinz-Sielmann-Stiftung am Donnerstag in Duderstadt mit. Darunter seien mit der Mückenfledermaus sowohl Deutschlands kleinste als auch die größte Fledermaus, das Große Mausohr.
Für den Nachweis der Arten seien mithilfe spezieller Aufnahmegeräte in 19 Nächten mehr als 6.000 Fledermausrufe aufgenommen worden, hieß es. Die sogenannten Batcorder erfassen den Angaben zufolge den für Menschen nicht wahrnehmbaren Ultraschall, den die Tiere nutzen, um sich zu orientieren. Das Monitoring soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.
Die vorgefundenen Arten hätten bei Lebensraum und Nahrung teilweise sehr unterschiedliche Ansprüche, hieß es. Die „Jäger der Nacht“ profitierten damit offenbar von der Strukturvielfalt auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz. Sie fänden gute Jagdreviere und geeignete Verstecke in den Wäldern des Geländes. Auch die alten Dörfer im Umfeld der Heide spielten eine Rolle als Tagesquartier.
Die Kyritz-Ruppiner Heide zähle zudem zu den dunkelsten Orten in Deutschland, hieß es weiter. Sie biete Fledermäusen damit ideale Bedingungen, um in der Dämmerung und Nacht ungestört nach Insekten zu jagen. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie stehen den Angaben zufolge alle Fledermausarten, ihre Jagdgebiete und Quartiere unter Schutz.