UN: Millionen Menschen nach US-Streichungen durch Tuberkulose bedroht

UN: Millionen Menschen nach US-Streichungen durch Tuberkulose bedroht

Genf (epd). Der Kampf gegen die Tuberkulose ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch den US-Finanzstopp akut gefährdet. Millionen Menschen seien durch Neu-Infektionen tödlich bedroht, warnte die WHO am Donnerstag in Genf. Die Tuberkulose sei die gefährlichste Infektionskrankheit der Welt. Die USA seien bislang der größte bilaterale Geber für Programme zur Bekämpfung des Leidens gewesen.

Die WHO erklärte, dass Präventions-, Test- und Behandlungsdienste zusammenbrechen könnten. Jede Unterbrechung der Tuberkulosedienste könne verheerende Folgen haben, sagte Tereza Kasaeva, Direktorin des WHO-Weltprogramms für Tuberkulose und Lungengesundheit.

Zu den am stärksten betroffenen Regionen gehörten Afrika, Südostasien und der Westpazifik. Dort seien die Tuberkuloseprogramme stark von internationaler Unterstützung abhängig. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hätten die weltweiten Tuberkuloseprogramme mehr als 79 Millionen Menschenleben gerettet und allein im vergangenen Jahr rund 3,65 Millionen Todesfälle verhindert.

Ein erheblicher Teil dieses Erfolgs sei auf die Finanzierung durch die US-Regierung zurückzuführen, die jährlich etwa 200 bis 250 Millionen Dollar bereitgestellt habe. Das entspreche rund einem Viertel der gesamten internationalen Gebermittel. US-Präsident Donald Trump hatte an seinem ersten Tag im Amt im Januar eine Aussetzung aller US-Gelder für internationale humanitäre Unterstützung und Entwicklungshilfe angeordnet.