Chemnitzer Friedenstag 80 Jahre nach Kriegsende

Chemnitzer Friedenstag 80 Jahre nach Kriegsende

Chemnitz (epd). Chemnitz hat mit einem Friedenstag an die Opfer im Zweiten Weltkrieg und die Zerstörung der Stadt vor 80 Jahren erinnert. Am Mittwochvormittag legten Vertreter der Stadtgesellschaft auf dem städtischen Friedhof Kränze nieder. Wie die Arbeitsgemeinschaft Chemnitzer Friedenstag mitteilte, gab es außerdem verschiedene Angebote auf dem Neumarkt, darunter auch eine Ausstellung.

Höhepunkt des Programms sollte am Abend die Verleihung des Nagelkreuzes von Coventry an das neu gegründete ökumenische Nagelkreuzzentrum in der Chemnitzer Stadtkirche St. Jakobi sein. Zum Friedensgottesdienst wurde der internationale Leiter der Nagelkreuzgemeinschaft und Dekan von Coventry, John Witcombe, erwartet.

Zuvor sollte auf dem Neumarkt eine Kundgebung unter dem Motto „Frieden stiften durch Versöhnung“ stattfinden. Dazu wurde auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erwartet. Bei Luftangriffen der Alliierten auf Chemnitz kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges kamen zwischen dem 6. Februar und dem 11. April 1945 rund 4.000 Menschen ums Leben. Rund 80 Prozent der Innenstadt wurden zerstört.

Die internationale Nagelkreuzgemeinschaft ist eine weltweite Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Ausgangspunkt ist die Kathedrale im englischen Coventry, die 1940 von der deutschen Luftwaffe zerstört wurde. Laut dem evangelischen Pfarrer Stephan Tischendorf soll das Chemnitzer Nagelkreuz auch ausgeliehen werden, zum Beispiel an Schulen oder Institutionen, um dem Thema Versöhnung mehr Aufmerksamkeit zu geben.