"Ich erwarte, dass die Vereine ihrer Verantwortung gerecht werden", sagte Friedrich dem "Kölner Stadt-Anzeiger" nach den Krawallen in Karlsruhe und Düsseldorf. "Sie müssen ihren Fans klar machen, dass Gewalt nicht geduldet wird." Die Präsidenten der Bundesliga-Clubs haben bereits angekündigt, sich vor der kommenden Saison zusammenzusetzen und das Thema Stadionrandale zu diskutieren.
Auch Pyrotechnik habe in Stadien nichts zu suchen, fügte Friedrich hinzu. Die Clubs müssten ihren Anhängern deutlich machen, "dass es die Fan-Privilegien für Ultras und andere nicht mehr geben wird, wenn dort nicht endlich Ruhe und Ordnung einkehrt". Alle 54 Profi-Vereine müssten sich noch vor Beginn der nächsten Saison auf diese Verhaltensregeln einigen. Die Saison beginnt am 24. August.
Bosbach: "Sicherheit in den Stadien erhöhen"
Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach, forderte ebenfalls Konsequenzen. Der Deutsche Fußball-Bund, der Ligaverband, Sicherheitsbehörden, Fanvertreter und Politik müssten sich "dringend zusammensetzen und überlegen, wie die Sicherheit in den Stadien erhöht werden kann", sagte Bosbach der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe).
Friedliche Fans gerieten in Gefahr und auch die Polizisten hätten ein Recht darauf, nicht länger zwischen den Fronten zu stehen, sagte der CDU-Politiker. Die Situation in tieferen Ligen müsse ebenfalls zur Sprache kommen.
In Karlsruhe hatte es nach dem Spiel des KSC gegen Jahn Regensburg am Montagabend Schlägereien gegeben, außerdem drangen Fans in den Sicherheitsbereich des Stadions ein. Beim Relegationsspiel um den 18. Bundesligaplatz am Dienstagabend in Düsseldorf stürmten zahlreiche Fans noch vor dem Schlusspfiff auf den Platz. Die Partie Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC Berlin musste über 20 Minuten unterbrochen werden. In beiden Spielen wurde über den Auf- oder Abstieg der Vereine entschieden.