Bonn (epd). Religiöse Fastenrituale verbinden laut dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, Christen und Muslime. Es sei eine schöne Fügung, dass sich in diesem Jahr der muslimische Fastenmonat Ramadan und die christliche Fastenzeit fast vier Wochen lang überschneiden, schreibt der Limburger Bischof in seinem Grußwort an Musliminnen und Muslime in Deutschland, das am Freitag in Bonn veröffentlicht wurde.
Der islamische Fastenmonat Ramadan beginnt in diesem Jahr am Abend des 28. Februar und endet mit dem Fest des Fastenbrechens am 30. März. Die christliche Fastenzeit beginnt kommende Woche am Aschermittwoch und dauert gut 40 Tage bis Ostern.
Christliche und muslimische Gläubige könnten gleichzeitig erfahren, dass Fastenzeiten Zeiten der Umkehr seien, schrieb Bätzing weiter. Der fastende Mensch besinne sich erneut auf Gott, zeige sich solidarisch mit den Bedürftigen und übe sich in Nächstenliebe. „Auf diese Weise stellt das Fasten nicht einfach nur einen Verzicht dar, sondern kann uns einen unverstellten Blick auf das Wesentliche in unserem Leben eröffnen.“
Bätzing rief dazu auf, sich als „Pilger der Hoffnung“ für Frieden, Geschwisterlichkeit und das Gemeinwohl einzusetzen in Zeiten globaler Krisen. Es gelte, Spaltungen zu überwinden, Kränkungen zu vergeben und dem Gemeinwohl zu dienen.
Der Ramadan ist eine der fünf Säulen der islamischen Religion. Gläubige Muslime verzichten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und andere Genussmittel, um sich spirituell zu besinnen.