Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr haben rund 373.000 junge Menschen das Abitur gemacht oder die Fachhochschulreife erlangt. Das waren 6.500 oder 1,7 Prozent weniger als 2023, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Damit sei die Zahl der Studienberechtigten bereits das dritte Jahr in Folge gesunken. Etwa vier von fünf Studienberechtigten (81 Prozent) machte Abitur, die restlichen 19 Prozent das Fachabitur.
Für drei Bundesländer verzeichnete die Statistikbehörde eine Entwicklung gegen den Bundestrend: Eine steigende Zahl von Studienberechtigten habe es in Bremen (plus 1,8 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (plus 0,4 Prozent) und Hessen (plus 0,2 Prozent) gegeben.
Besonders stark gingen die Zahlen der Schulabgänger mit Abitur oder Fachhochschulreife im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sowie in Sachsen-Anhalt und Thüringen zurück. In allen drei Ländern nahm die Zahl der Studienberechtigten binnen Jahresfrist um jeweils knapp vier Prozent ab. Auch Rheinland-Pfalz verzeichnete mit minus 3,4 Prozent einen deutlichen Rückgang, während die Abnahme etwa in Brandenburg (minus 0,1 Prozent) oder Niedersachsen (minus 0,3 Prozent) gering ausfiel.
Der Frauenanteil an allen Studienberechtigten blieb 2024 mit 54 Prozent konstant gegenüber dem Vorjahr. Bei den Studienberechtigten mit Allgemeiner oder Fachgebundener Hochschulreife sei der Frauenanteil mit 55 Prozent etwas höher gewesen, während beim Erwerb der Fachhochschulreife das Geschlechterverhältnis mit 51 Prozent Frauen und 49 Prozent Männern fast ausgeglichen sei.
Die Zahl der Personen in der maßgeblichen Altersgruppe der 17- bis 19-Jährigen nahm den Angaben zufolge 2024 um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Dass die Alterskohorte größer geworden sei, liege allerdings an der Zuwanderung aus dem Ausland, vor allem aus der Ukraine.