Zustand des Papstes kritisch, aber stabil

Zustand des Papstes kritisch, aber stabil
Die Prognose der Ärzte im Gemelli-Krankenhaus zum Gesundheitszustand von Papst Franziskus bleibt weiter zurückhaltend. Auch am Dienstagabend sollte auf dem Petersplatz in Rom wieder der Rosenkranz für den 88-Jährigen gebetet werden.

Rom (epd). Der Zustand von Papst Franziskus ist weiterhin kritisch, aber stabil. Das teilte das Presseamt des Vatikans am Dienstagabend mit. Es habe keine akuten Anfälle von Atemnot gegeben. Am Abend unterzog sich der Papst einer geplanten Untersuchung zur radiologischen Überwachung der beidseitigen Lungenentzündung. Die Prognose der Ärzte bleibt weiter zurückhaltend.

„Der Papst hat gut geschlafen, die ganze Nacht“, hatte das Presseamt des Vatikans am Dienstagmorgen mitgeteilt. In den vergangenen Tagen hatte in der morgendlichen Nachricht der Zusatz „gut“ gefehlt. Am Abend hieß es, der Papst habe am Dienstag auch gearbeitet - wie schon an anderen Tagen seines Krankenhausaufenthalts.

Der Vatikan teilte zudem mit, dass Franziskus entschieden habe, ein Konsistorium zur Heilig- und Seligsprechung einzuberufen, also eine Versammlung der Kardinäle. Diesem muss nach dem Kirchenrecht der Papst persönlich vorsitzen. Ein Datum dafür wurde nicht bekanntgeben. Franziskus Vorgänger Papst Benedikt XVI. hatte während eines Konsistoriums im Februar 2013 seinen Rücktritt verkündet.

Nach Vatikanangaben vom Dienstag erhielt der Papst, dem die Ärzte absolute Ruhe verordnet hatten, am Montag Besuch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und der Nummer drei im Vatikan, Erzbischof Edgar Pena Parra.

Zudem hieß es, dass der Papst der zum 1. März ernannten neuen Regierungschefin des Vatikans, Raffaella Petrini, zwei Sekretäre zugeteilt habe. Über die Zuständigkeiten von Erzbischof Emilio Nappa und Rechtsanwalt Giuseppe Puglisi-Alibrandi kann Petrini, die die erste Frau an der Spitze der Vatikanverwaltung sein wird, nach dem Willen des Papstes selbst entscheiden.

Papst Franziskus wird seit eineinhalb Wochen wegen Komplikationen infolge einer Atemwegserkrankung im Gemelli-Krankenhaus in Rom behandelt. Mit am Dienstag zwölf Tagen ist dies sein längster Krankenhausaufenthalt bisher. Wegen einer Darmoperation war Franziskus 2021 insgesamt elf Tage in der Klinik.

Am Dienstagabend sollte wieder um 21 Uhr auf dem Petersplatz für Papst Franziskus der Rosenkranz gebetet werden. Dazu kommen die in Rom residierenden Kardinäle mit den Mitarbeitern der Römischen Kurie und der Diözese Rom auf dem Platz zusammen, um gemeinsam mit den Gläubigen für die Gesundheit des Papstes zu beten. Geleitet werden sollte das Gebet am Dienstag von dem philippinischen Kardinal Luis Antonio Tagle, dem Präfekten des Dikasteriums für die Evangelisierung.