Mainz (epd). Das Scheitern der Berliner Ampel-Regierung, die zu einem Monster mutierte, überbordende Bürokratie in Deutschland und der marode Zustand von Deutscher Bahn und Bundeswehr sind Themen der politischen Motivwagen beim diesjährigen Mainzer Rosenmontag. Insgesamt zehn Wagen hat der federführende Mainzer Carneval-Verein (MCV) für den Höhepunkt der Straßenfastnacht anfertigen lassen, neun davon wurden am Dienstag erstmals öffentlich vorgestellt. Am zehnten, der sich unter dem Motto „Kröten schlucken“ dem Ausgang der Bundestagswahl widmet, wird noch gearbeitet.
Einer der Wagen zeigt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in einem abgestürzten Doppeldecker, aus dem FDP-Chef Christian Lindner bereits hinauskatapultiert wurde. Aus den Himmelsstürmern seien Bruchpiloten geworden, begründete der MCV die Darstellung. Russlands Präsident Wladimir Putin wird als James-Bond-Schurke Blofeld dargestellt, der den nordkoreanischen Alleinherrscher Kim Jong-un in Gestalt einer weißen Perserkatze auf dem Schoß sitzen hat. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) versucht auf einem anderen Motivwagen, einer verrosteten Dampflok einen ICE-Anstrich zu verpassen. Die deutsche Bürokratie wird als nimmersatte Monsterraupe karikiert, die ihre Bürger verschlingt.
Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt ist neben Köln und Düsseldorf eine der bundesweit wichtigsten Fastnachtshochburgen. Zum Rosenmontagsumzug werden nach MCV-Schätzungen rund 600.000 Besucher erwartet. Rund 9.500 Musiker sowie Mitglieder von Fastnachtsvereinen und -garden werden in diesem Jahr teilnehmen. Die Stadt Mainz hat vor dem Hintergrund vergangener Anschläge ihre Sicherheitsvorkehrungen erneut verstärkt.