Hamburg (epd). Vor der Bundestagswahl am Sonntag hat die Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland an die Wahlberechtigten appelliert, ihre Stimme für den Erhalt von Demokratie und Menschenrechten einzusetzen. Die Leitungen der KZ-Gedenkstätten warben für sozialen Zusammenhalt und die Verteidigung einer kritischen Geschichtskultur. Dass bundesweit Millionen Menschen in diesen Tagen für die rechtsstaatliche, soziale und freiheitliche Demokratie auf die Straße gingen, sei ein ermutigendes Zeichen, erklärten sie am Mittwoch.
Bei der notwendigen Verteidigung der demokratischen Grundwerte, der kritischen Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen und der Würdigung ihrer Opfer gebe es für die Gedenkstätten keine Neutralität. „Wegschauen hilft nicht, denn die Zukunft unserer Demokratie betrifft uns alle“, erklärte die Arbeitsgemeinschaft laut der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.
Nicht nur die Gedenkstätten, auch die engagierte demokratische Zivilgesellschaft und die kulturelle Vielfalt seien derzeit starken Angriffen der extremen Rechten ausgesetzt - durch Drohungen, Einschüchterungen und Hetzreden, rassistischen Ausschluss oder den versuchten Entzug von Fördergeldern und steuerlicher Gemeinnützigkeit, hieß es.
Den Aufruf unterzeichneten Vertreterinnen und Vertreter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hamburg), der Gedenkstätte Bergen-Belsen (Niedersachsen), der Gedenkstätte Buchenwald und der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora (beide Thüringen), der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen und der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (beide Brandenburg) sowie der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg (beide Bayern).