Coleman, Washington (epd). Nach beinahe fünf Jahrzehnten in Haft hat der indigene Aktivist Leonard Peltier am Dienstag (Ortszeit) das Gefängnis Coleman im US-Staat Florida verlassen. Der 80-Jährige muss den Rest seiner lebenslangen Strafe unter Hausarrest verbringen. Ex-Präsident Joe Biden hatte am 20. Januar in seinen letzten Stunden im Amt Peltiers Strafe umgewandelt. Der indigene Informationsdienst Native News Online zitierte Peltier mit den Worten, man habe ihn eingesperrt, doch seinen „Geist nicht nehmen können“.
Die US-Justiz macht Peltier, einen Angehörigen der Anishinabe-Lakota, für den Tod von zwei FBI-Beamten bei einer Schießerei im Pine-Ridge-Reservat im US-Bundesstaat South Dakota im Juni 1975 verantwortlich. Peltier, damals Mitglied des militanten American Indian Movement, wurde im Februar 1976 in Kanada verhaftet. Ein Gericht in den USA verurteilte ihn zu zweimal lebenslanger Haft.
Peltier beteuert seine Unschuld. Seine Verurteilung sei mithilfe von Falschaussagen und konstruierten Beweisen erfolgt. Menschenrechtler weltweit haben sich für Peltier eingesetzt. Der Exekutivdirektor von Amnesty International USA, Paul O'Brien, begrüßte Peltiers Entlassung. Es gebe Bedenken bezüglich des Verfahrens.