Nairobi, Bukavu (epd). Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind die M23-Rebellen weiter auf dem Vormarsch. Offenbar rückten sich nun in Bukavu ein, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu. Wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi in der Nacht auf Samstag berichtete, hatten die ersten Kämpfer die Stadt am frühen Freitagabend erreicht und ohne großen Widerstand die Kontrolle übernommen.
Das kongolesische Nachrichtenportal „Actualite.cd“ berichtete am Samstagmorgen, dass die Lage in Bukavu relativ ruhig sei. Sporadisch seien Schüsse zu hören. In der Nacht habe es Plünderungen gegeben. Am Freitagnachmittag hatten die M23-Kämpfer bereits den Flughafen Kavumu unter ihre Kontrolle gebracht. Dieser war entscheidend für die Versorgung der kongolesischen Armee mit Truppen und Material.
Die M23-Rebellen kämpfen seit drei Jahren gegen die Armee. Seit Anfang des Jahres konnten sie in den an Ruanda angrenzenden Provinzen Nord- und Süd-Kivu große Geländegewinne machen. Von der ruandischen Regierung erhält die Miliz personelle und materielle Unterstützung. Ende Januar nahmen sie die Millionenstadt Goma ein.
Der EU-Sprecher für auswärtige Angelegenheiten, Anouar El Anouni, äußerte sich am Samstag besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Ostkongo. Die anhaltende Verletzung der territorialen Integrität der Demokratischen Republik Kongo werde nicht unbeantwortet bleiben, erklärte El Anouni auf der Internetplattform X.
Die Lage im Ostkongo ist dieses Wochenende auch Thema beim Gipfel der Afrikanischen Union in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Bisherige diplomatische Bemühungen für eine Waffenruhe waren erfolglos.