Berlin (epd). Superreiche in Deutschland sind laut einer Analyse der Entwicklungsorganisation Oxfam durch ihren Luxus-Konsum und Investitionen für unverhältnismäßig viele Treibhausgase verantwortlich. So verursachten fünf der reichsten Deutschen nur durch ihre Jachten 1.275-mal so viele Emissionen wie eine Person in Deutschland im Durchschnitt, teilte Oxfam am Donnerstag in Berlin mit.
Die Analyse „Die tödlichen Folgen der Klimakrise“ schlüsselt nach Angaben von Oxfam die Konsequenzen der Emissionen von deutschen Superreichen auf und berechnet die massiven wirtschaftlichen Schäden. Extremer Reichtum sei ein „Katalysator der Klimakrise“, lautet dabei der Vorwurf. Die hohen Emissionen des reichsten Prozents trügen erheblich zu wirtschaftlichen Verlusten und sozialen Verwerfungen bei.
Oxfam fordert von einer neuen Bundesregierung eine strengere „Regulierung von Luxus-Emissionen“. So sollten etwa Privatjets und Superjachten deutlich höher besteuert oder gar verboten werden. Superreiche dürften sich „nicht weiter aus ihrer Verantwortung stehlen, während die Gesellschaft für die Folgen der Klimakrise die Rechnung zahlt“, schreibt Oxfam. Eine Vermögenssteuer sei ein längst überfälliger Schritt: Eine Mindeststeuer von zwei Prozent für Multimillionäre und Milliardäre könnte allein in Deutschland bis zu 28 Milliarden Euro jährlich mobilisieren.
Zugleich müssten vor allem einkommensschwache Haushalte finanziell entlastet werden. Ein erster Schritt dafür wäre die zügige Einführung eines sozial gestaffelten Klimagelds zum Ausgleich der finanziellen Belastung durch die CO2-Bepreisung.