Dresden (epd). Der ehemalige Baudirektor der Dresdner Frauenkirche, Eberhard Burger, sieht mit Dankbarkeit auf den Wiederaufbau des barocken Denkmals zurück. Besonders habe er die Gemeinschaft der Beteiligten geschätzt, sagte Burger der evangelischen Wochenzeitung „Der Sonntag“ (Ausgabe vom 16. Februar). Diese habe sich beim Wiederaufbau zusammengefügt, „wie sie wohl einmalig ist“.
Die Dresdner Frauenkirche war in zwölfjähriger Bauzeit nach dem Vorbild von George Bähr (1666-1738) rekonstruiert worden. Sie war bei den Luftangriffen der Alliierten im Februar 1945 zerstört worden. Nach Jahrzehnten des Stillstands wurde 1993 damit begonnen, die Ruine abzutragen. 1994 startete der Wiederaufbau. Die Weihe erfolgte am 30. Oktober 2005, vor 20 Jahren.
„Dass wir originalgetreu im Bähr'schen Sinn die Frauenkirche wiederaufbauen, das habe ich von Anfang an verfolgt und auch verteidigt“, sagte der 81-jährige Burger. Der barocke Baumeister Bähr habe eine Kirche „wie aus einem Guss entwickelt“ und stets die Nutzung im Blick behalten. Auch Burger sei es wichtig gewesen, dass „wieder ein Gotteshaus entsteht und nicht irgendein Veranstaltungsraum“.
Das Gesamtbudget für den Wiederaufbau von rund 125 Millionen Euro sei kaum überschritten worden. Höhere Ausgaben seien an anderer Stelle ausgeglichen worden, zum Beispiel mit kostenlosen Gesellen- und Meisterstücken des Steinmetzhandwerks in ganz Deutschland.
Dafür habe das Wiederaufbau-Team lediglich das Material und die Zeichnungen geliefert und den Transport organisiert. Laut Burger sind mit dieser Kooperation zehn Prozent der Baukosten gespart worden.