Berlin (epd). Die Klimasonderbeauftragte der Bundesregierung, Jennifer Morgan, vermisst im Wahlkampf eine Debatte über die Klimakrise. Der Klimawandel komme zu kurz, sagte Morgan dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Dabei hat er so viele Folgen für das Leben der Menschen hier.“
Man könnte etwa mehr über die Chancen der Energiewende reden oder wie eine sozial gerechte Klimapolitik aussehen sollte, sagte Morgan und betonte: „Ein so wichtiges Thema wie der Klimawandel sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen.“
Viele Menschen seien mit anderen Sorgen beschäftigt, etwa dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine oder der Inflation, räumte Morgan ein. Allerdings zeigten Umfragen, dass es trotz allem noch viel Rückhalt für mehr Klimaschutz gebe. Das Thema beschäftige die Leute, „auch wenn es nicht mehr so in den Schlagzeilen ist“, sagte die Sonderbeauftragte für Internationale Klimapolitik.
Morgan ist seit rund drei Jahren Staatssekretärin im Auswärtigen Amt und vertritt Deutschland in den internationalen Klimaverhandlungen. Die gebürtige US-Amerikanerin engagiert sich seit rund 30 Jahren im Klimaschutz. Vor ihrem Wechsel ins Auswärtige Amt war sie zuletzt Geschäftsführerin von Greenpeace International.