Drei IS-Unterstützer zu Haftstrafen verurteilt

Drei IS-Unterstützer zu Haftstrafen verurteilt

Düsseldorf (epd). Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat am Dienstag zwei Frauen und einen Mann wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu Freiheitsstrafen verurteilt. Nach Ansicht der Richter waren die Angeklagten Anhänger eines radikal-salafistischen Islams, sympathisierten mit der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und unterstützten diese finanziell (AZ.: III-7 St 3/23), wie das Gericht mitteilte.

Deshalb verurteilte der Strafsenat eine 26-jährige Deutsch-Marokkanerin zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Eine 35 Jahre alte Deutsche erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten und ihr ebenfalls deutscher Ehemann (35) muss eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten antreten.

Nach Angaben des Gerichts bestätigten sich die Anklagevorwürfe in der Hauptverhandlung im Wesentlichen. Die jüngere Angeklagte übermittelte demnach Gelder an den IS, die sie im Zeitraum von Mai 2020 bis September 2021 vor allem zugunsten internierter IS-Frauen als Spenden entgegennahm. In 30 Fällen transferierte sie die Spenden an IS-Mitglieder im aktuellen oder früheren Herrschaftsgebiet der Vereinigung in Syrien oder wirkte an deren Weiterleitung mit.

Das Ehepaar warb über einen von ihnen betriebenen Telegram-Kanal ebenfalls Spenden zugunsten internierter IS-Frauen ein und transferierte Gelder im Zeitraum von März 2020 bis Juli 2021 in 38 Fällen an IS-Mitglieder in Syrien. Laut Gericht flossen dem IS insgesamt über 170.000 Euro auf diese Weise zu.

Die 26-Jährige gestand die Tatvorwürfe den Angaben zufolge in der Hauptverhandlung. Das Ehepaar räumte die objektiven Tatumstände ein, bestritt jedoch, gewusst zu haben, dass sie mit ihren Zahlungen IS-Mitglieder unterstützt hätten.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Angeklagten und die Generalbundesanwaltschaft können Revision einlegen.