Kiel (epd). Spuren menschlicher Aktivitäten in der Ostsee können mehr als ein Jahrzehnt lang auf dem Meeresboden sichtbar sein. Sie könnten erhebliche Auswirkungen auf den Lebensraum zahlreicher Arten haben, teilte die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am Montag unter Verweis auf eine Studie mit. In der südwestlichen Ostsee erstellte hydroakustische Aufnahmen zeigten deutliche Veränderungen des Meeresbodens, die durch viele verschiedene menschliche Aktivitäten verursacht worden seien, sagte Studien-Erstautorin Giuliana Andrea Díaz-Mendoza.
Mehr als 91 Prozent der erfassten menschlichen Einflüsse stammen demnach aus der Grundschleppnetzfischerei und von Muschelfanggeschirren, den sogenannten Muscheldredgen. Darüber hinaus hätten die Forscher zahlreiche weitere von Menschen verursachte Spuren nachgewiesen, darunter Ankerspuren, Kabel, Pipelines und Gräben. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen der Universität zufolge den weiteren Forschungsbedarf.