Oranienburg (epd). In der brandenburgischen KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen ist an die Ermordung von 19 Häftlingen aus Luxemburg vor 80 Jahren erinnert worden. An einer Gedenkveranstaltung am Sonntag in Oranienburg nahm unter anderem die luxemburgische Botschafterin Sylvie Lucas teil. Weitere Gäste waren nach Angaben der Gedenkstätte José Gaasch-Trauffler, Tochter eines ehemaligen luxemburgischen Häftlings, und der Präsident des luxemburgischen Polizeimuseums, Camille Diener.
Die ermordeten Luxemburger, darunter 15 Soldaten der Freiwilligenkompanie, zwei Gendarmen und zwei Polizisten, hatten sich nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten nach der Besetzung des Landes geweigert, den Treueeid auf Hitler zu leisten und in der Schutzpolizei oder in der SS zu kämpfen. Daraufhin wurden sie von den Nationalsozialisten ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Bei einer großen Massenmord-Aktion vor der Räumung des Konzentrationslagers wurden sie in der Nacht vom 1. zum 2. Februar 1945 erschossen.
Gedenkstättenleiterin Astrid Ley sprach von „einer schrecklichen Racheaktion“. Der Tod der 19 Luxemburger kurz vor Ende des Krieges zeige auf tragische Weise die Brutalität und Hemmungslosigkeit des NS-Regimes. Botschafterin Sylvie Lucas mahnte, das Gedenken an den heldenhaften Mut der 19 Luxemburger wachzuhalten. Der Schwur „Nie wieder“ drohe zu verhallen. Dazu dürfe es nicht kommen.
Mit der Gedenkfeier sollten zugleich alle 141 Häftlinge aus Luxemburg geehrt werden, die in den Jahren 1940 bis 1945 im KZ Sachsenhausen und seinen Außenlagern und Außenkommandos inhaftiert waren.