Berlin (epd). Die Bundesschülerkonferenz fordert für Schülerinnen und Schüler verpflichtende Gedenkstättenbesuche. Hintergrund seien „erschütternde Zahlen“ zum Wissen über den Holocaust bei den 18- bis 29-Jährigen in Deutschland, teilte die ständige Konferenz der Landesschülervertretungen am Montag in Berlin mit. In einer Umfrage der Jewish Claims Conference hatten im November 2023 zwölf Prozent der Befragten angegeben, dass sie nicht sicher seien, ob sie vor der Befragung schon einmal vom NS-Völkermord an den Juden gehört hatte.
Notwendig sei deshalb mindestens ein verpflichtender Besuch von Schülerinnen und Schülern in Konzentrations- oder Vernichtungslagern während ihrer Zeit in der weiterführenden Schule, hieß es. Zudem sollten Gedenktage zum Nationalsozialismus wie der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar in Schulen mehr Aufmerksamkeit erhalten. „Dieses Ergebnis kann nicht ohne Konsequenzen bleiben“, appellierte Deutschlands oberste Schülervertretung mit Blick auf die Umfrage. Der Bund sollte dafür mehr Gelder zur Verfügung stellen.