Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" in Gaza getötet

Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" in Gaza getötet

Berlin (epd). „Ärzte ohne Grenzen“ hat den Tod des neunten Mitarbeiters im Gaza-Streifen bekannt gegeben. Der Hygieneexperte Bilal Okal sei bereits im Dezember zusammen mit zehn Angehörigen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden, teilte die medizinische Hilfsorganisation am Freitag mit. Sie hätten in ihrem Haus in der nördlichen Stadt Dschabalia ausgeharrt. Bei den getöteten Familienangehörigen handele es sich um Okals Frau, sieben Kinder, seine Schwester und seine Mutter.

Die Hilfsorganisation gab an, bereits am 1. Dezember den Kontakt zu Okal verloren zu haben. Am 19. Januar habe sie die Bestätigung vom Tod des 37-Jährigen erhalten. Der Verstorbene habe seit 2017 bei „Ärzte ohne Grenzen“ gearbeitet und einen wichtigen Beitrag geleistet, als die Organisation im April 2024 die Arbeit in der Klinik in Gaza-Stadt wieder aufgenommen habe.

Im November erfuhr „Ärzte ohne Grenzen“ nach eigenen Angaben, dass Okal und seine Familie verhungerten, sich jedoch nicht trauten, das Haus zu verlassen, weil auf alles geschossen werde, das sich bewege. Wegen der heftigen Bombardierung sei es ihnen auch nicht möglich gewesen, Dschabalia zu verlassen. Es sei kaum vorstellbar, welchen Ängsten sie während der Belagerung ausgesetzt gewesen seien, hieß es.

„Ärzte ohne Grenzen“ verurteilte die Tötung durch israelische Streitkräfte auf das Schärfste. Vor Okal waren in dem Krieg im Gaza-Streifen bereits acht weitere Beschäftigte der Organisation getötet worden.