Köln (epd). Die CSU-Politikerin Andrea Lindholz sieht nach der Messerattacke in Aschaffenburg mit zwei Toten ein „gewisses Systemversagen“. Psychisch kranke Straftäter wie der afghanische Tatverdächtige von Aschaffenburg müssten stärker ins Visier genommen werden, sagte die Bundestagsabgeordnete, die ihren Wahlkreis in Aschaffenburg hat, am Donnerstag im Deutschlandfunk. „Hier ist politisches Handeln gefragt“, sagte Lindholz.
Die Polizei hatte nach der Bluttat in einem Aschaffenburger Park einen 28-jährigen Afghanen als Tatverdächtigen festgenommen. Bei der Messerattacke am Mittwoch waren ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann getötet und drei weitere Menschen zum Teil schwer verletzt worden.
Die Personengruppe psychisch kranker Straftäter müsse besser erfasst werden. „Das gelingt uns offenbar nicht gut genug“, sagte Lindholz. Kommunen seien angesichts des Ausmaßes illegaler Zuwanderung häufig überfordert. Es sei wichtig, Behörden besser zu vernetzen.
Der Tatverdächtige, der ausreisepflichtig gewesen sei, sei über Monate auffällig gewesen, sagte Lindholz. Er sei vorbestraft gewesen und habe mehrfach Straftaten begangen, darunter vier Fälle von Körperverletzung. Der Mann sei psychisch krank und habe zudem Alkohol- und Drogenprobleme. Einen islamistischen Hintergrund gebe es nicht.