Frankfurt a.M. (epd). Die „Ocean Viking“ hat 83 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Wie die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, am Mittwoch mitteilte, wurden die Menschen bereits in der Nacht zum Dienstag aus einem Schlauchboot in der libyschen Such- und Rettungszone an Bord genommen.
Das Schlauchboot sei überfüllt und in einem „äußerst besorgniserregenden Zustand“ gewesen, hieß es: „Es war mit Menschen überladen und mit Wasser vollgelaufen und drohte aufgrund des Gewichts auseinanderzubrechen.“ Nach Angaben von SOS Méditerranée sind unter den Geretteten drei Babys sowie drei schwangere Frauen. Ein Drittel der Schutzsuchenden sei minderjährig.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Aus Libyen sowie weiteren nordafrikanischen Ländern versuchen Menschen in häufig nicht seetauglichen Booten Europa zu erreichen. Eine staatliche getragene Rettungsmission gibt es nicht; lediglich die Schiffe privater Initiativen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres mindestens 47 Menschen bei der Überfahrt ums Leben oder sie werden vermisst. 2024 lag diese Zahl bei 2.333.
Die italienischen Behörden wiesen der Crew der „Ocean Viking“ laut der Seenotrettungsorganisation den Hafen von Genua im Norden Italiens zu. Das bedeute eine viertägige Fahrt, hieß es.