Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedauert den von US-Präsident Donald Trump angeordneten Rückzug seines Landes. Über sieben Jahrzehnte hätten die WHO und die USA gemeinsam unzählige Leben gerettet und die Amerikaner und alle Menschen vor Gesundheitsgefahren geschützt, erklärte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic am Dienstag in Genf. „Gemeinsam haben wir die Pocken ausgerottet, und gemeinsam haben wir die Kinderlähmung an den Rand der Ausrottung gebracht“, betonte er.
Der Sprecher wies darauf hin, dass die USA 2023 mit 18 Prozent des Budgets die größte Summe aller 194 Mitglieder an die WHO überwiesen hätten. „Wir hoffen, dass die Vereinigten Staaten ihre Entscheidung noch einmal überdenken werden, und wir freuen uns auf einen konstruktiven Dialog zur Aufrechterhaltung der Partnerschaft zwischen den USA und der WHO.“
Trump hatte kurz nach seiner Amtseinführung am Montag ein Dekret zum US-Austritt unterschrieben. Er begründete den Schritt mit einem Versagen der WHO im Kampf gegen die Corona-Pandemie und andere schwere Infektionskrankheiten. Zudem warf er der Organisation mangelnde Reformfähigkeit vor und kritisierte eine politische Einflussnahme anderer Mitglieder. Schließlich betonte Trump, die USA zahlten zu viel Gelder an die WHO.
Die USA waren nach Angaben des WHO-Sprechers 1948 Gründungsmitglied der Organisation. Der Austrittsprozess dauere ein Jahr, nachdem der UN-Generalsekretär darüber offiziell unterrichtet worden sei.