Prozess wegen Hausbrandes mit vier Toten in Solingen gestartet

Prozess wegen Hausbrandes mit vier Toten in Solingen gestartet

Wuppertal, Solingen (epd). Am Landgericht Wuppertal muss sich seit Dienstag ein 40 Jahre alter Mann wegen eines vorsätzlich gelegten Brandes mit vier Toten in einem Mehrfamilienhaus in Solingen verantworten. Der Angeklagte soll das Feuer nach Angaben des Landgerichts am 25. März vergangenen Jahres gelegt haben. Eine im Dachgeschoss lebende vierköpfige Familie aus Bulgarien starb bei dem Brand.

Weitere Hausbewohner konnten sich durch Sprünge aus dem Fenster des brennenden Wohnhauses retten. Sie erlitten teilweise schwere Verletzungen und schwere Verbrennungen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Täter unter anderem vierfachen Mord vor. Die Tat hatte Erinnerungen an den rassistischen Anschlag von Pfingsten 1993 geweckt, als vier junge Männer aus der Neonazi-Szene das Haus der türkischstämmigen Familie Genc in Solingen in Brand setzten.

Der mutmaßliche Täter steht noch wegen weiterer Taten vor Gericht. So werden ihm mehrere weitere Mordversuche und versuchte Brandstiftungen zur Last gelegt. Bereits in der Nacht zum 9. November 2022 soll der 40-Jährige dasselbe Mehrfamilienhaus aufgesucht und dort im Treppenhaus ein Feuer entfacht haben. Die Feuerwehr konnte den Brand jedoch löschen, bevor er größeren Schaden verursachen konnte. In dem Haus sollen seinerzeit zehn Menschen gelebt haben.

Für den Prozess hat das Landgericht Wuppertal zehn Fortsetzungstermine angesetzt. Das Urteil könnte nach jetzigem Stand Mitte März ergehen.