Guterres fordert Fortbestand des Palästinenser-Hilfswerks UNRWA

Guterres fordert Fortbestand des Palästinenser-Hilfswerks UNRWA
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gaza-Streifen bezeichnet der UN-Generalsekretär das Hilfswerk UNRWA als Rückgrat für die humanitäre Hilfe. Schon in wenigen Tagen will Israel das Hilfswerk verbieten.

New York, Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gaza-Streifen den Fortbestand des Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge, UNRWA, gefordert. Das von einem israelischen Verbot bedrohte UNRWA müsse seine Aufgabe ohne Einschränkungen erfüllen können, verlangte Guterres am Montag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Das UNRWA sei das Rückgrat der humanitären Hilfe für die Palästinenser. Israel will die Aktivitäten des UNRWA auf seinem Territorium noch in diesem Monat verbieten. Betroffen wäre auch die UNRWA-Zentrale in Ost-Jerusalem, das Israel zu seinem Staatsgebiet zählt.

Guterres forderte zudem, dass alle anderen UN-Helfer und ihre humanitären Partner einen schnellen und sicheren und Zugang über alle Grenzübergänge erhalten, um ungehindert Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente, Treibstoff, Unterkünfte und Baumaterial zu den notleidenden Menschen im Gaza-Streifen zu liefern.

Sicherheitskräfte müssten die Plünderung von humanitären Hilfsgütern verhindern. Kurz nach Beginn der Waffenruhe hatten die Vereinten Nationen die Hilfslieferungen für die Bevölkerung hochgefahren. Am Sonntag seien mehr als 630 Lastkraftwagen mit humanitären Gütern in das palästinensische Küstengebiet gefahren, erklärte der UN-Hilfskoordinator Tom Fletcher.

Mindestens 300 Lastkraftwagen brächten Hilfsgüter in den Norden des Gaza-Streifens, wo die Menschen besonders große Not litten. Fletcher betonte, dass die Trümmer der zerbombten Gebäude und Munitionsreste ein erhebliches Hindernis für die Transporte darstellten.

Der Nothilfekoordinator sagte, dass die Freilassung israelischer Geiseln durch die Terrororganisation Hamas und die Entlassung von palästinensischen Gefangenen Hoffnung auf ein dauerhaftes Ende des Krieges gäben.

Israel und die Hamas hatten sich unter internationaler Vermittlung auf eine Waffenruhe geeinigt. Im Oktober 2023 hatte die Hamas Israel überfallen und damit den Krieg ausgelöst. Vor Beginn des Konflikts lebten rund 2,3 Millionen Menschen in dem Gebiet am Mittelmeer.