Berlin (epd). Ein von der Bundesregierung gefördertes Projekt soll helfen, internationale Umweltkriminalität wie Wilderei und illegalen Bergbau besser zu bekämpfen. Für die gemeinsame Initiative mit Interpol und dem World Wide Fund For Nature (WWF) würden fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt, teilte das Bundesumweltministerium am Donnerstag mit. „Kriminelle Organisationen schädigen unsere natürlichen Lebensgrundlagen erheblich“, erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).
Das Projekt ist den Angaben zufolge auf drei Jahre angelegt und soll die Bereiche Fischerei, Waldrodung, Bergbau, Umweltverschmutzung und Wildartenhandel in den Fokus nehmen. Interpol will dazu Behörden in mehreren Entwicklungs- und Schwellenländern beraten, wie sie grenzüberschreitende Umweltkriminalität besser aufdecken und verfolgen können. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich um dieses Thema kümmern, sollen Unterstützung bekommen. Welche Länder an dem Projekt teilnehmen, steht noch nicht fest; sie werden von Interpol ausgewählt.
„Die grenzüberschreitende organisierte Umweltkriminalität verschärft die planetare Dreifachkrise - Artenaussterben, Klimakrise und Vermüllung“, erklärte Umweltministerin Lemke. Vom Aussterben bedrohte Tiere würden getötet und verkauft, Waldgebiete kahl geschlagen und Landschaften durch illegale Müllablagerung vergiftet. „Mit diesem Raubbau an der Natur erzielen Kriminelle jedes Jahr illegale Milliardengewinne.“ Das neue Projekt solle im Kampf dagegen „Kräfte bündeln“, erklärte Lemke.