Berlin, Kinshasa (epd). Die eskalierende Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo verschärft laut Save the Children die humanitäre Krise in der Region dramatisch. Seit Jahresbeginn hätten die Kämpfe schon rund 100.000 Menschen in der Provinz Nord-Kivu die Flucht getrieben, erklärte die Kinderrechtsorganisation am Montag unter Berufung auf UN-Zahlen. Die Hälfte von ihnen seien Kinder, die dringend auf Hilfe angewiesen seien. Die Gewalt behindere aber die Arbeit von Hilfsorganisationen, es drohe eine Ausweitung der Hungerkrise.
„Die humanitäre Krise in der Demokratischen Republik Kongo ist so schlimm wie seit Jahrzehnten nicht mehr“, erklärte der Länderdirektor der Organisation, Greg Ramm. Die Lage in den Provinzen Ituri, Nord-Kivu und Süd-Kivu habe sich weiter verschlechtert. „Millionen von Menschen leiden bereits unter einer hohen akuten Ernährungsunsicherheit, allen voran die Kinder.“ Die internationale Gemeinschaft müsse handeln, um die Zivilbevölkerung zu schützen und die Gewalt zu stoppen.
Im Osten des Kongo kämpfen Milizen um Einfluss und Kontrolle über Rohstoffe. Seit Beginn des Jahres haben vor allem die Kämpfe zwischen der Rebellengruppe M23 und der Armee in der Region wieder zugenommen.