Berlin (epd). In jeder fünften Familie in Deutschland leben laut Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) Mütter und Väter mit ihren Kindern allein oder getrennt erziehend. Diese Familien träfen auf schwierige Rahmenbedingungen, sowohl was die Situation auf dem Arbeitsmarkt, die soziale Infrastruktur oder die Besteuerung angehe, sagte Paus am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Die Ministerin wollte am Mittag den Familienbericht der Bundesregierung in Berlin vorstellen.
Wichtige Schritte zur Verbesserung der Situation für betroffene Familien seien der weitere Ausbau der Kinderbetreuung sowie eine Steuergutschrift für Allein- und Getrennterziehende statt des bisherigen Entlastungsbetrages.
Alleinerziehende sind laut Paus nicht arm, weil sie nicht erwerbstätig sind. 72 Prozent der alleinerziehenden Frauen etwa seien erwerbstätig - im Vergleich zu 66 Prozent der Frauen, die in einer Paarbeziehung lebten. Doch die Alleinerziehenden seien dreimal so oft von Armut betroffen, sagte die Ministerin. Ein-Eltern-Familien hätten einfach Mehrbedarfe etwa durch zwei eigene Haushalte.