Wuppertal (epd). Nach einem Drohbrief an den Bundestagsabgeordneten Helge Lindh ermittelt der Staatsschutz. Der SPD-Politiker aus Wuppertal teilte ein Bild des handschriftlichen Briefes mit rechtsextremem Inhalt auf den Plattformen Instagram und X. In dem Brief wird ihm unter anderem ein „Ausländer-Fetisch“ unterstellt, womit er Deutschland zerstöre. „Wir werden dich kriegen“, hießt es in dem Schreiben, das mit dem Absender „NSU 3.0“ unterzeichnet ist.
Zu Details der Ermittlungen oder Hinweisen auf den oder die Absender des Briefes machte die Polizei auf epd-Anfrage am Samstag keine weiteren Angaben. In dem Umschlag war Lindh und der Polizei zufolge zudem ein weißes Pulver enthalten. Davon sei allerdings keine Gefahr ausgegangen, sagte ein Polizeisprecher dem epd.
Lindh ist unter anderem medien- und kulturpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und engagiert sich auch im Bereich der Migrationspolitik. Der Brief kam seinen Angaben zufolge im Wahlkreisbüro Wuppertal an und wurde dort von seinen Mitarbeitenden geöffnet.
Die Abkürzung NSU steht für die rechtsterroristische Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“, die zwischen 1998 und 2011 existierte. Sie ermordete neun türkisch- und griechischstämmige Menschen sowie eine Polizistin, verübte mehrere Bombenanschläge und Banküberfälle.